Rückblick auf das Jahr 2022

Im Januar 2022 konnten nach über anderthalb Jahren Pause endlich alle Schulen in Uganda wieder öffnen. Schwierig war es festzulegen, welche Kinder in welchem Jahrgang eingeteilt werden sollten. Die Eltern drängten darauf, dass ihre Kinder den verpassten Schulstoff überspringen, damit sie die Schule möglichst im vorgesehenen Alter beenden und nicht länger zuhause ernährt werden zu müssen. 
Tatsächlich aber war es schon schwierig nach der langen Lernpause an das ehemals vorhandene Wissen anzuknüpfen und die Lehrer mussten einen Weg finden, alle für den zentralen Abschluss wichtigen Themen zu unterrichten. Aber im Laufe des Jahres hat sich der Schulbetrieb wieder gut eingespielt.

Verglichen mit der Situation vor der Pandemie hat sich bei UYWEFA vieles zum Guten entwickelt. Die Schule wurde Ende 2021 als Primary-School (Kindergarten und Klassen 1-7) anerkannt. Während der Schließungszeit entstanden mehrere neue Schulgebäude. Die provisorischen Holzwände, die bis 2020 die Klassenräume in mehrere Bereiche unterteilten, wurden entfernt. Nun hat jede Klasse einen eigenen Raum mit ausreichend Platz für 30-40 Schüler und es gibt weniger akustische Störungen durch die anderen Kinder. 

In den neu gebauten Schlafhäusern leben während der Schulzeit 80 der 360 Schüler. Außerdem wurden inzwischen 15 unbegleitete Flüchtlinge aus dem Sudan an der Schule aufgenommen und beherbergt. Sechs der Lehrerinnen wohnen seit diesem Jahr dauerhaft auf dem Schulgelände. 

Eine Neuerung in diesem Jahr war es, dass die Kinder neben den täglichen Schulmahlzeiten, bei denen es vormittags Porridge und mittags Maisbrei mit Bohnen gibt, Obst bekommen.
Die neuen Schuluniformen werden gerne getragen. 

Auch in diesem Jahr konnten wir dank der Bingo-Umweltstiftung und einiger privater Spenden weitere Bereiche der Schule ausbauen. 

Eine der Mädchenunterkünfte hat ein Sanitärhaus erhalten, in dem zwei Duschen, mehrere Waschbecken und vier Trockentrenntoiletten zur Verfügung stehen. Bei dieser Toiletten-Variante gelangen Feststoffe und Urin in unterschiedliche Behältern, wodurch weniger Gerüche als bei herkömmlichen Latrinen entstehen. 

Die behelfsmäßig in einer Wellblechhütte untergebrachte Küche hat endlich ein gemauertes Gebäude bekommen. Der neue Herd wird nicht mehr mit ganzen Holzstämmen, sondern mit Sägespänen beheizt. Als nächsten Schritt wollen wir das Kochwasser mittels einer Solarthermie-Anlage vorheizen, um so Brennmaterial zu sparen. Last but not least entstand eine kleinen Krankenstation, in der in naher Zukunft kleinere medizinische Behandlungen und die Ausgabe von Medikamenten stattfinden sollen.

Im November konnte Martin Mielke nach über 2 Jahren Zwangspause nach Uganda reisen und die von Deutschland aus koordinierten Baufortschritte in Augenschein nehmen. Es ist unglaublich, wie weit sich die Schule seit dem Baustart 2018 entwickelt hat. Es ist wunderbar mitzuerleben, wie es in den letzten 5 Jahren gelungen ist so viel Hilfe und Unterstützung zu bekommen, dass die in einem gemieteten Wohnhaus untergebrachte kleine Schule UYWEFA sich in die zertifizierte UYWEFA Hill School in eigenen Gebäuden entwickeln konnte.

Vierzig Kinder, deren Familienangehörigen nicht für die Schulkosten aufkommen können, wurden auch 2022 durch private Paten aus Deutschland unterstützt. Die seit Januar 2020 von Paten geförderten vier „Hilfs-“Lehrerinnen haben gerade erfolgreich ihren Abschluss am Primary Teachers College abgelegt. Ein herzlicher Dank an alle, die durch ihre Spenden den Menschen von UYWEFA helfen durch Bildung bessere Chancen im Leben zu erhalten.